1. Seite mit 15 Kriminalfällen


 

 


 

1. Der Fall - Pedro Pereira Da Silva

Anfang März 1972 verurteilte ein brasilianisches Gericht den 107 Jahre alten Da Silva zu 6 Jahren Gefängnis, weil er seinen Schwiegersohn durch gedungene Mörder aus dem Wege räumen ließ. Der wohl älteste Häftling der Welt machte 1971 Schlagzeilen, als er im Gefängnis seine Verlobung mit der 24jährigen Strafgefangenen Maria Rosa Moura, die ihren Mann umgebracht hatte, bekannt gab.


Beide wollten heiraten, sobald Da Silva seine Haft abgesessen haben wird. Dann wird er 113 Jahre alt sein. In Brasilien kann so ein hohes Alter durchaus als strafmildernd angerechnet werden, aber da der Greis noch physisch und geistig sehr auf dem Damm ist, sah die Staatsanwaltschaft von einer Strafmilderung ab.


Quelle: - Das große Verbrecher-Lexikon (von Dieter Sinn) Ausgabe 1984 - Seite 86 - ISBN 3-88199-146-8
 


 

2. Der Fall - Führerscheinbetrug

Anfang Mai 1972 fand in Neapel ein Massenprozess gegen 274 Angeklagte ein Ende, von denen 221 zu Gefängnisstrafen zwischen acht Monaten und fünf Jahren verurteilt wurden. Insgesamt sprach das Gericht Strafen über 300 Jahren Haft aus. In dem Massenprozess hatten sich vor allem Beamte und Angestellte der neapolitanischen Verkehrsbehörde, Amtsärzte und Fahrlehrer zu verantworten. Sie hatten Hunderte von Führerscheinen, meist gegen hohe Bezahlung, unrechtmäßig an zum Teil Schwerkörperbehinderte verkauft.

Die Geschichte flog auf, als bei einem schweren Autounfall vier Menschen ums Leben kamen. Die Polizei überprüfte die Papiere des Unfallfahrers und stellte fest, dass der 60jährige Mann neben anderen Gebrechen ein Glasauge hatte, auf dem anderen Auge war er stark kurzsichtig und vom Autofahren hatte er auch nicht viel Ahnung. Er gab an, wer ihm seinen Führerschein ausgestellt hatte, die Polizei ging den Hinweisen nach und deckte schließlich den Riesenskandal auf.

Quellen: - Das große Verbrecher-Lexikon (von Dieter Sinn) Ausgabe 1984 - Seite 211 – ISBN 3-88199-146-8

 

 

3. Der Fall - Graham Young     

 

 

 

                       Der "Hobbymörder" und seine Verhaftung

Einer der sensationellsten Giftmordfälle dieses Jahrhunderts fand in England im Juni 1972 seinen Abschluss. Die Geschichte des „Hobbymörders“ Young begann schon in seiner frühen Jugend. Psychiatrische Sachverständige bescheinigten dem 14jährigen eine hart an der Geniegrenze liegende Intelligenz bei gleichzeitiger unterentwickelter moralischer Reife. Der Junge interessierte sich für Giftstoffe und deren Wirkung. Die Menschen seiner Umgebung waren für ihn nichts mehr als nur Versuchskaninchen. 

Er besaß ein Privatlabor, in dem er mit toxischen Stoffen experimentierte. Besonders das für Morde und Selbstmorde wenig bekannte Gift Thallium hatte es ihm angetan.

Im Juni 1962 stand der damals 14jährige erstmals vor einem Londoner Schwurgericht, weil er dieses Gift seinem Vater, seiner Schwester und einem Schulfreund verabreicht hatte. Die „Versuchskaninchen“ überlebten zwar, doch bekam Young eine Gefängnisstrafe von „mindestens 15 Jahren“. Der Richter schickte ihn in die besonders für geistig gestörte Verbrecher bestimmte Anstalt Broadmoor.

In diesem Gefängnis war er seit 1885 der jüngste Häftling. Er „arbeitete“ auf seinem Sachgebiet weiter, legte sich einen Pflanzengarten an und extrahierte Gifte aus Nachtschattengewächsen. Bald erkrankten in Broadmoor mehrere Personen an einer seltsamen Krankheit, deren Ursache nicht bekannt war. Allerdings konnte Graham Young nicht als Urheber dieser Erkrankung ausfindig gemacht werden. Von ihm stammte der Ausspruch: „Gift gibt mir Macht.“ Häftlingen gegenüber soll er gesagt haben, dass er einmal als Massenmörder in die Geschichte eingehen werde. Neben toxikologischen Büchern las er Biografien von Hitler und dem englischen Frauenmörder Christie.

Nach neun Jahren wurde er 1971 aus Broadmoor entlassen. Schon bald fand er Anstellung als Lagerarbeiter in einer Firma für Fotoausrüstung. Alsbald kam es wieder zu einer Reihe unerklärlicher Erkrankungen unter Youngs Kollegen. Er mischte ihnen besagtes Thallium in den Frühstückstee, wie aus seinen wissenschaftlich detaillierten Tagebuchaufzeichnungen hervorging. Zwei seiner Kollegen starben später an den Vergiftungen. Graham Young wurde abermals festgenommen.

Das Schwurgericht von St. Albans bei London verurteilte den 24jährigen Young am 29. Juni 1972 wegen des Giftmordes an den beiden Arbeitskollegen zu viermal lebenslangem Zuchthaus und zweimal fünf Jahren Zuchthaus für zwei weitere nachgewiesene Morde und zwei nachgewiesene Mordversuche.

Vor Gericht hatte er eiskalt, ohne das mindeste Zeichen von Reue, ausgesagt, er habe die Absicht gehabt, einmal der größte Massenmörder der Kriminalgeschichte zu werden. Sein Bestreben war, „ein perfektes Gift zu finden, das langsam tötet und das die Ärzte nicht im Körper nachweisen können“. Über seine Giftversuche hatte er genau Tagebuch geführt. Seine größte Sorge während des Prozesses war, in das Wachsfigurenkabinett von Madame Tussaud aufgenommen und neben den berühmtesten Mördern Englands, Dr. Crippen und Dr. William Palmer, aufgestellt zu werden.

Zu den nachgewiesenen Morden gehörte auch der an seiner Stiefmutter Molly Young, die am 24. April 1962 an dem Gift gestorben war, das ihr Graham Tage zuvor ins Eis gemischt hatte. Um ihn jedoch vor einer Strafverfolgung zu schützen, hatte sie keine Anzeige erstattet (sie wusste genau, dass ihr Stiefsohn auch ihr Mörder war) und ließ sich Feuer bestatten, um dadurch alle Spuren des Giftes in ihrem Körper zu beseitigen.

 Quellen: Das große Verbrecher-Lexikon (von Dieter Sinn) Ausgabe 1984 - Seite 110 – ISBN 3-88199-146-8

 

 

4. Der Fall – Alfred Baumeister

Die Geschichte begann am Vormittag des 4. Oktober 1967 mit einem Anruf in der Redaktion der Bildzeitung in Esslingen. Er habe am Tag zuvor seine Freundin umgebracht, berichtete dort ein Unbekannter am Telefon. Wie Häusler in seinem Buch "Mörder unter sich" schreibt, brachten Nachfragen der Zeitung bei der Kripo in Ingolstadt zunächst keinen Erfolg. Als der anonyme Anrufer nach weiteren Telefonaten schließlich seine Identität preisgab, wussten die Beamten in Ingolstadt, dass sie es mit keinem Unbekannten zu tun hatten. Alfred Baumeister hatte zu diesem Zeitpunkt bereits einige Einträge in seiner Akte.

Innerhalb kurzer Zeit überschlugen sich dann die Ereignisse. Zwei Redakteure aus Esslingen waren nämlich schon mit dem später verurteilten Mörder im Auto unterwegs nach Ingolstadt. Die Polizei postierte sich auf der B 300 bei Langenbruck, ein Fahrzeug hielt an, und Alfred Baumeister lief Häusler freiwillig in die Arme. "Und dann hat er gesagt: Jetzt kann mir nichts mehr passieren", erinnert sich Häusler noch heute an diese Szene.

  

Der Äthermörder Alfred Baumeister bei seiner Vernehmung durch den Kripobeamten Karl Häusler.


 

Die Ermittlungen leitete der mittlerweile pensionierte Kriminaldirektor Karl Häusler. "Neben dem Mordfall Lang und dem Zinkwannenmord hat das in Ingolstadt am meisten für Aufsehen gesorgt", erinnert sich der heute 78-Jährige.

Auf der Weiterfahrt zeigte Baumeister den Beamten ein Waldstück bei Manching, wo die Leiche seiner Freundin liegen sollte. Und tatsächlich: Die Polizei fand nach kurzer Suche die Leiche einer knapp 17-jährigen jungen Frau, in halb hockender Stellung an einen Baum gebunden und mit einem Pullover stranguliert. Daneben lag die Handtasche der Frau, in der sich zwei Flaschen mit Äther befanden. Häusler schaffte es, den Täter zum Reden zu bringen. "Ich bin auf ihn eingegangen", beschreibt der frühere Kriminalbeamte seine Strategie. Nach dem Geständnis des heute 60-jährigen Alfred B. gelang es der Polizei, die Vorgeschichte und den Tathergang zu rekonstruieren: Der Äthermörder hatte seine Freundin Maria Davidenko drei Jahre zuvor kennen gelernt. Schon bald darauf wurden die beiden intim und entdeckten den Äther als Stimulans. Angeblich soll Maria D. das Rauschmittel verlangt haben. Maria hatte die Vorliebe, sich selbst oder von ihrem Freund mit einem mit Äther getränkten Taschentuch, das sie sich unter die Nase hielt, betäuben zu lassen. Diesen „Glückszustand“ empfand sie besonders angenehm, wohl auch zur Intensivierung ihrer sexuellen Gefühle.

Am Tattag, dem 3. Oktober 1967, traf Baumeister seine Freundin schon um 7 Uhr 30 morgens und überredete sie die Schule zu schwänzen und stattdessen in die Wohnung seiner Eltern zu gehen, die beide berufstätig waren. Dort kam es mehrmals zum Geschlechtsverkehr. Zum Mittagessen gingen sie aus, kehrten dann nochmals in die Wohnung zurück, und gegen 14 Uhr fuhr das Paar, Maria D. hatte bereits Äther bei sich, mit einem Bus nach Manching, wo Alfred B. in einer Apotheke eine zweite Flasche kaufte. Beide schlenderten dann in einen Kiefernwald, wo sie ihre sexuellen Zärtlichkeiten fortsetzten. Maria D. bat ihren Freund, ihr Taschentuch mit Äther zu beträufeln und es ihr unter die Nase zu halten. Doch das Rauschmittel zeigte keine Wirkung. Alfred Baumeister goss daher den Inhalt der zweiten Flasche auf ein Taschentuch, bis seine Freundin angeblich völlig betäubt gewesen sei. Er selbst wollte nichts nehmen, doch habe er auch, zwar widerwillig, ebenfalls Äther eingeatmet, was bei ihm zu einem "komischen Gefühl" geführt habe, so seine Aussage. Außerdem habe er einen unerklärlichen inneren Drang zum Töten verspürt. Schließlich nahm Alfred B. den Pullover seiner Freundin, den er ihr zuvor ausgezogen hatte, legte ihn ihr um den Hals und zog zu. Danach spürte er ein ausgesprochenes Hochgefühl und verließ ohne sich um seine Freundin zu kümmern – fröhlich, lustig und vor sich hin singend den Tatort. Zu Hause erzählte er, er habe Maria umgebracht. Angeblich aus Angst vor der Polizei beschloss er, sich an die Redaktion einer Zeitung zu wenden und dort alles zu berichten. Die Redakteure überredeten ihn, mit der Polizei zum Tatort zu gehen, womit er dann auch einverstanden war. Ein im Ätherrausch verübter Mord ist in der Kriminalgeschichte recht selten. Insofern durfte der Fall Baumeister besonderes Interesse hervorrufen.

Nach dieser Tat forschte die Polizei in seiner Geschichte und fand heraus, dass er ein unehelich geborenes Kind war, schon als 13-jähriger sexuelle Beziehungen zu gleichaltrigen Mädchen suchte, mit schlechten Zeugnissen von der Volksschule abging, mehrere Berufe ausübte, auch in einer Erziehungsanstalt war, bis er schließlich als Schaustellergehilfe Arbeit fand.

Mit 17 Jahren wurde er von einem Jugendschöffengericht zu 10 Monaten Gefängnis mit Bewährung verurteilt, weil er sich Arbeitskolleginnen immer wieder exhibitionistisch genähert hatte. Dazu kam dann später Brandstiftung, Körperverletzung, Betrug und Diebstahl, was ihm 1966 eine Jugendstrafe von 1 Jahr und 4 Monaten einbrachte. Er galt als psychopathische Persönlichkeit, die von Wahnideen, Tobsuchtsanfällen und übertriebenen Angstzuständen geplagt war.

Nach seiner Haftentlassung lernte er ein 14-jähriges Mädchen kennen, von dem er verlangte, in die Donau zu springen, um aus dem Leben zu scheiden. Da das Mädchen sich wehrte, würgte er es am Hals, bis es bereit war, in die Donau zu gehen. Er rief es aber noch rechtzeitig zurück und wurde abermals angezeigt wegen Verführung, vorsätzlicher Körperverletzung und Bedrohung mit Nötigung. Anfang März 1969 stand Alfred Baumeister vor Gericht. Anhand der Ätherkonzentration im Blut des Täters als auch des Opfers schlossen die Gutachter kategorisch aus, dass einer der beiden betäubt oder unzurechnungsfähig gewesen war. Außerdem könne Äther den menschlichen Willen nicht ändern und mache niemanden zum Mörder. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass Alfred Baumeister, "triebhafter Psychopath", und seine Freundin aus Mordlust heimtückisch getötet habe.

Baumeister versuchte dem Gericht einzureden, er hätte zunächst nur mit dem Äther spielen wollen, um etwas Besonderes zu haben, was nicht bei allen Liebespärchen zu finden ist. Es wäre für ihn eine Art Exklusiv-Liebe. Alfred Baumeister gab immer wieder an, selbst vom Äther berauscht gewesen und sich seiner Tat überhaupt nicht bewusst gewesen zu sein. Er hätte einen inneren Drang verspürt, nun endlich einmal etwas Unerlaubtes zu tun, und dafür erschien ihm ein Mord das geeignete Mittel.

Das vom Gericht in Auftrag gegebene Gutachten analysiert genaueres. Im Blut von Maria Davidenko wurden 0,1 Promille Äther nachgewiesen. Das war aber viel zu wenig, um auch nur einen leichten Rausch hervorzuheben. Für eine Vollnarkose müssen es mindestens 1,5 Promille Äther sein. Auch Baumeister selbst hatte nicht mehr als 0,2 Promille Äther im Blut, weshalb er zur Tatzeit unmöglich im Zustand der Unzurechnungsfähigkeit gewesen sein konnte. Demnach musste der „Äthermörder“ seine Freundin Maria zuerst erwürgt und dann mit ihrem Pullover aufgehängt haben. Damit war der Nimbus des „Äthermörders“ zerstört.

Am 4. März 1969 verurteilte ihn schließlich das Landgericht München II zu 11 Jahren Zuchthaus und anschließender Unterbringung in einer Heil- und Pflegeanstalt. Alfred Baumeister kam zunächst in eine Strafanstalt, wo er jedoch dermaßen aufsässig wurde, dass man ihn in eine Nervenheilanstalt brachte. 1971 gelang ihm dort die Flucht, doch stellte er sich einen Tag später freiwillig und wurde wiederum in eine psychiatrische Klinik verlegt.

Die Geschichte des Äthermörders, der jahrelang in einer psychiatrischen Anstalt saß, ist damit aber noch nicht zu Ende. Nach einigen kleineren Vergehen stand er Mitte 2004 wiederum vor Gericht. Teilweise erschien er dort in Handschellen und Fußketten, vorgeführt von zehn Polizisten. In einem Aufsehen erregenden Prozess am Landgericht Ingolstadt wurde er für schuldig befunden, seine beiden Töchter mindestens 21 Mal sexuell missbraucht zu haben – das erste Mal, als das ältere Mädchen sechs Jahre alt war. Die Praktiken, die er anwandte, waren der Anklage zufolge an Abartigkeit nicht zu überbieten. Die Mädchen sollen mitunter vor Schmerzen geschrieen oder sich vor Ekel übergeben haben.

Der Äthermörder wurde diesmal zu siebeneinhalb Jahren Haft und Unterbringung in einer besonders gesicherten psychiatrischen Anstalt des Straubinger Gefängnisses verurteilt. Vermutlich wird er dort den Rest seiner Tage verbringen.

Quellen: - Donaukurier vom 02.10.2007 und "Das große Verbrecherlexikon" (von Dieter Sinn) Ausgabe 1984 – S.84 – ISBN 3-88199-146-8 

 

 



 

 

 

5. Der Fall – Elizabeth Duncan

Als vierte Frau in der Geschichte Kaliforniens wurde Elizabeth Duncan in der Gaskammer von San Quentin am 8. August 1962 hingerichtet. Sie war des Mordes angeklagt. Durch zwei gedungene Mexikaner, Louis Moyas und Augustino Baldonado, die am gleichen Tag in der Gaskammer hingerichtet wurden, hatte sie ihre Schwiegertochter Olga, die im siebten Monat schwanger war, umbringen lassen.

Übertriebene Liebe zu ihrem Sohn, dem jungen und angesehenen Rechtsanwalt Frank, ließ nie ein gütiges Verhältnis zu ihrer Schwiegertochter, der Krankenschwester Olga Kupczyk, aufkommen. Sie hatte die Ehe intrigiert, Olga in der Nachbarschaft schlecht gemacht und schließlich ihren Sohn vor die Entscheidung gestellt: Olga oder ich. Sollte sich der Sohn für seine Frau entscheiden, so würde sie mit Tabletten aus dem Leben gehen. Frank liebte aber seine Frau, die er als Pflegerin seiner Mutter nach deren früherem Selbstmordversuch im Krankenhaus kennen gelernt hatte.

Nach mehreren vergeblichen Versuchen, Personen für den Mord an Olga zu kaufen, kam sie an die beiden vorbestraften Mexikaner. Sie fuhren in der Nacht vom 17. zum 18. November 1958 vor dem Haus von Frank Duncan in Santa Barbara, Kalifornien, vor, läuteten die Frau spät am Abend heraus und lotsten sie zu dem wartenden Wagen unter dem Vorwand, ihr Mann Frank sei betrunken und könne nicht mehr allein ins Haus laufen. Als sich Olga in den Wagen beugte, stießen sie sie hinein und fuhren mit ihr davon. Da der Revolver Ladehemmung hatte, wurde Olga mehrmals die Waffe auf den Hinterkopf geschlagen, bis sie bewusstlos war. Als sie wieder zu sich kam und um Hilfe schrie, wurde sie erwürgt.

Um die 175 Dollar Mordlohn bezahlen zu können, versetzte Elizabeth Duncan ihren Schmuck und unterschlug einen Scheck, den ihr Frank zur Begleichung einer Rechnung gegeben hatte. Bis zum Schluss glaubte sie, die auch einmal ein Bordell geführt hatte, um an Geld zu kommen, an ihre Begnadigung und an den Einfluss ihres Sohnes. Durch die Geständnisse der zwei Mexikaner konnte sie einwandfrei des Mordes ersten Grades überführt werden, trotz ihrer ständigen Beteuerungen, von den zwei Mexikanern erpresst worden zu sein.

Die drei Angeklagten wurden in der gleichen Gaskammer hingerichtet, in der auch zwei Jahre vorher Caryl Chessmann am 2. Mai 1960 starb.


Quellen: - Das grosse Verbrecherlexikon (von Dieter Sinn) Ausgabe 1984 - S.87 – ISBN 3-88199-146-8

 

 

6. Der Fall – Victor Harry Feguer

      

In der Nacht des 11.Juni 1960 entführte Victor Feguer den Mediziner Dr. Edward Bartels, nachdem dieser es abgelehnt hatte, ihm Drogen zu verschreiben. Die Adresse des Arztes hatte der Täter wahllos aus einem Telefonbuch entnommen. Mit dem 34jährigen Bartels im Wagen fuhr er nach Illinois, wo er sein Opfer mit einem gezielten Kopfschuss ermordete. Anschließend fuhr er mit dem gestohlenen Wagen weiter bis nach Montgomery in Alabama, wo er versuchte, den Wagen zu verkaufen. Durch eine Großfahndung nach dem gestohlenen Fahrzeug konnte er dort verhaftet werden.

Feguer wurde in den Todestrakt des Iowa State Penitentiary nach Fort Madison verlegt.

 

Feguers Totenschein


 

Nachdem man Victor Feguer vor einem Bundesgericht zum Tode durch den Strang verurteilt hatte, wurde er am 5. März 1963 in den Todestrakt des Iowa State Penitentiary nach Fort Madison verlegt. Kurz vor der Hinrichtung telefonierte Iowas Gouverneur Harold Hughes noch mit dem damaligen Präsidenten J. F. Kennedy und fragte, ob das Todesurteil gegen Victor Feuer aufrechterhalten werden solle. Der Präsident lehnte es ab, Victor Feguer zu begnadigen. Zehn Tage nach seiner Ankunft im Todestrakt wurde er am frühen Morgen des 15. März 1963 um 5.30 Uhr gehängt. 

Der Tod wurde nach 9 Minuten und 45 Sekunden festgestellt. Nach der Hinrichtung schickte Iowas Prison Office eine Rechnung über 200 Dollar an das Federal Government, die Kosten für das Seil der Exekution wurden mit 28,75 Dollar berechnet.


Quellen:
- Executed – 100 jahre Hinrichtungen in den USA (von Michael Kahr) Ausgabe 2002 – S.261 – ISBN 3-935678-03-7

 

 

7. Der Fall – Russell Johnson

Der Kanadier Russell Johnson ermordete zwischen Herbst 1973 und Sommer 1977 vier, möglicherweise sogar sieben Frauen.

Am 31. Dezember 1974 wurde Diane Beitz mit ihrer Unterwäsche erdrosselt in ihrem Apartment in Guelph in der kanadischen Provinz Ontario aufgefunden. Die Leiche war sexuell missbraucht worden. Knapp zwei Jahre später, im April 1977, fand man Louella Jeanne George ebenfalls stranguliert in ihrer Wohnung in London/Ontario. Ihr Mörder hatte versucht einen Raubmord vorzutäuschen, denn der aus ihrer Wohnung verschwundene Schmuck wurde ein paar Blocks weiter in einer Mülltonne gefunden. Kurz darauf wurde die 22-jährige Donna Veldboom das Opfer eines Sexualmordes. Zwar war die junge Frau im Gegensatz zu den vorhergehenden Mordopfern erstochen worden, doch die näheren Umstände des Verbrechens wiesen darauf hin, dass es sich um den gleichen Mann handeln musste, der schon die beiden anderen Frauen ermordet hatte.

Die Polizei von Ontario stieß rasch auf Russell Johnson, der bereits mehrfach wegen verschiedener Sexualverbrechen in psychiatrischen Kliniken behandelt worden war. Johnson hatte sowohl in dem Haus, in dem Donna Veldboom lebte, als auch in dem von Louella George für einige Zeit als Mieter gewohnt.

Bei seinem Prozess im Februar 1978 wurde Russell Johnson wegen der drei Sexualmorde angeklagt, jedoch als unzurechnungsfähig in den Sicherheitsbereich des Ontario Mental Health Center eingewiesen. Neben den drei Morden an Beitz, George und Veldboom ist Johnson auch für vier weitere Morde verantwortlich, die sich zwischen Oktober 1973 und August 1974 in Guelph und London ereignet hatten und von den Leichenbeschauern nicht als Morde erkannt worden waren.

Quellen: - Lexikon der Serienmörder (von Peter & Julia Murakami) 2. Auflage 200 – S.359 – ISBN 3-548-35935-3

 

 

8. Der Fall – Armin Krieger und Rainer Proest

Der größte Goldschmuggelprozess seit Bestehen der Bundesrepublik fand am 8. Dezember 1972 vor der Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts Darmstadt sein Ende. Angeklagt waren sieben Personen wegen gewerbsmäßigen Schmuggels, Steuerhinterziehung und Urkundenfälschung. Von Januar 1970 bis März 1971 hatte der Schmuggelring ca. 6476 kg Barrengold im Wert von 28,6 Millionen Mark aus der Schweiz per Flugzeug in die Bundesrepublik geschleust und dabei den Staat um nahezu 2,9 Millionen Mark Einfuhrumsatzsteuer gebracht.

 

Gold zum Weiterverkauf an die Firma Degussa (natürlich ohne Steuerabgabe versteht sich)

 

Das illegal eingeführte Gold wurde der Firma Degussa („Deutsche Gold- und Silber-Scheideanstalt“) in Frankfurt angeboten und von ihr auch aufgekauft. Die Firma zahlte neben dem Goldpreis auch die elfprozentige Steuerabgabe, die die Schmuggler nur scheinbar vorausbezahlt hatten. In Wahrheit hatten sie die Steuer gar nicht bezahlt, sondern durch einen Trick das Gold unverzollt in die BRD eingeführt. Das Gold wurde in der Schweiz legal gekauft und mit Linien- oder Sportmaschinen über die Grenze gebracht. In Frankfurt deponierten die Schmuggler das Barrengold in Schließfächern und passierten mit leeren Händen den Zoll. Ein dem Schmugglerring angeschlossener Gepäckträger konnte dann das Gold unbeanstandet am Zoll vorbeischmuggeln, da Gepäckträger nicht kontrolliert werden. 

Um die Geschichte vollends glaubhaft zu machen, hatten sich die beiden Haupangeklagten, Armin Krieger und Rainer Proest, einen Zollhauptsekretär „gekauft“, der ihnen Blankozollformulare samt Dienststempel überließ. Es bestand somit keine Schwierigkeit, den Degussa Goldkäufern die amtlich gültigen, gefälschten Papier mitzuliefern.

 

 

 

     

....war der Leitspruch des Schmuggelringes

 

Das Unternehmen flog auf, als eines der mit Gold beladenen Sportflugzeuge auf dem Weg von der Schweiz nach Frankfurt in Bad Nauheim zwischenlandete. Die Schmuggler legten beim Umladen des Goldes aus der Maschine in ein Auto eine solch verdächtige Eile an den Tag, dass ein Flugplatzangestellter misstrauisch wurde und sich die Nummern der Maschine und des Wagens notierte.

Armin Krieger, zuständig für die Herbeischaffung des Goldes aus der Schweiz, erhielt 4 Jahre Gefängnis und 160.000 Mark Geldstrafe; Rainer Proest, der den Weiterverkauf besorgte, bekam 4 Jahre und 3 Monate Gefängnis und ebenfalls 160.000 Mark Geldstrafe; Speditionskaufmann Lothar Fuchs, ein Angestellter des Frankfurter Flughafens, der die Blankoschecks besorgte, erhielt 3 Jahre Gefängnis und 25.000 Mark Geldstrafe; Zollhauptsekretär Walter Körper, der Beschaffer des Dienststempels, bekam 7 Monate und 1.000 Mark Geldbuße, Gepäckträger Otto Klee 2 Jahre und 3 Monate Gefängnis sowie 20.000 Mark Geldstrafe; schließlich Bernd Cimadom, Privatpilot und Flugleiter Gerold Fischer erhielten 10 bzw. 9 Monate Gefängnis und je 3.000 Mark Geldstrafe.

Sämtliche Freiheitsstrafen wurden in Bewährungsstrafen umgewandelt.

Quellen: - Das große Verbrecherlexikon (von Dieter Sinn) Ausgabe 1984 – S.212 – ISBN 3-88199-146-8

 

 

9. Der Fall – W.M.Posdejew und N.S.Giljow

Die beiden sowjetischen Studenten Posdejew und Gijlow hatten 1970 ein Reiseflugzeug in die Türkei entführt. Sie hatten mit einer Schusswaffe den Piloten des Flugzeugs, das auf einem Inlandflug auf die Krim unterwegs war, gezwungen, in die Türkei zu fliegen. Nach der Landung in der türkischen Stadt Sinop kündigten sie an, in die USA auswandern zu wollen. Als sie aber keine Visa bekamen, entschlossen sie sich, in die Sowjetunion zurückzukehren. Dies wurde ihnen nun vor Gericht als strafmildern angerechnet. Nach sowjetischer Rechtssprechung hätten die Luftpiraten zum Tode verurteilt werden können. So erhielt Posdejew dreizehn Jahre und Giljow zehn Jahre Arbeitslager.

Ende Dezember 1972 regelte Moskau seine Strafgesetzgebung bei Flugzeugentführungen. Mit Haft von drei bis zehn Jahren wird nun bestraft, wer ein Flugzeug am Boden oder in der Luft entführt. Wenn dabei Gewalt angedroht oder angewendet wird, oder die Aktion zu einem Unfall führt, beträgt das Strafmaß fünf bis fünfzehn Jahre Gefängnis. Dabei kann auch der gesamte Besitz des Verurteilten eingezogen werden. Werden bei einer Flugzeugentführung Menschen getötet oder schwer verletzt, so droht eine Freiheitsstrafe von fünfzehn Jahren oder die Todesstrafe samt Einzug des gesamten Besitzes des Verurteilten.

Quellen: - Das große Verbrecher-Lexikon – Die spektakulärsten Kriminalfälle des 19. und 20. Jahrhunderts (von Dieter Sinn ) Ausgabe 1984 – S.164 – ISBN 3-88199-146-8

 

 

10. Der Fall – Harald Sassak

Der Gasmann ist da! Mit diesen Worten verschaffte sich der siebenfache Frauenmörder Harald Sassak Zugang zu den Wohnungen seiner Opfer. Anfang der 1970er Jahre versetzte der Mann ganz Wien in Angst und Schrecken, bevor er anhand einer perfekten Phantomzeichnung gefasst werden konnte. Zurzeit ist Harald S. der am längsten einsitzende Häftling (33 Jahre) in Österreich.

 

Links das Phantombild und rechts das Foto von Sassak.

 

Im Jahr 1971 wird Wien von einer unheimlichen Mordserie heimgesucht. Bevorzugte Opfer: alte, allein lebende Frauen. Sie alle haben, scheinbar arglos, einen Fremden in ihre Wohnung gelassen. Hinter verschlossenen Türen spielt sich dann ein Drama ab. Der Täter streckt seine Opfer mit Handkantenschlägen nieder. Übereinstimmend sagen die Überlebenden aus, dass der gut gekleidete, höfliche, etwas füllige Mann sich als Bediensteter des Gaswerkes ausgegeben hat. Angeblich kommt er, um die Geräte zu überprüfen; zeigt sogar einen Ausweis her. Aufgefallen sei er auch durch sein Fachwissen. Als die Frauen dann die „Kontrolle“ bezahlen müssen, werden sie von dem Mann niedergeschlagen.

Die Hinweise sind dürftig. Außer ein paar Fingerabdrücken auf dem Wasserglas hinterlässt der Täter keine Spuren. Und diese Fingerabdrücke helfen den Beamten nicht weiter, sie sind in keiner Verbrecherkartei zu finden. Konkreter wird die Suche, als nach einem Überfall die Nachbarin eines Opfers – eine Grafikerin – eine ziemlich genaue Beschreibung des Täters geben kann. Der Zeichner des Sicherheitsbüros entwirft eine detailgetreue Phantomzeichnung. Doch auch die reicht vorerst nicht aus, den Mörder zu fassen.

Am 12. Februar 1972 sorgt neuerlich ein brutales Verbrechen für Schlagzeilen. Nach dem Überfall auf zwei Frauen in einem Pensionistenheim in der Chrudnergasse in Wien 13 fragen sich die ermittelnden Beamten, ob hier wohl der unheimliche Frauenmörder wieder zugeschlagen haben könnte. Folgendes ist passiert: Ein unbekannter Gewalttäter dringt um 1 Uhr nachts in das private Wohnheim für Offizierswitwen in Hietzing ein. Zuerst bricht er die Tür zum Wohnraum der 83-jährigen Aloisia S. auf. Er stürzt sich auf die erschrockene Frau, würgt sie fast bis zur Bewusstlosigkeit und vergewaltigt sie. Mit einem Jochbeinbruch bleibt die Frau liegen, währenddessen sucht der Täter nach Bargeld. Er findet aber nur ein Postsparbuch mit 3.000 Schilling (218 Euro) Einlage. Das ist ihm anscheinend zu wenig, denn er bricht auch noch die Tür zum Zimmer der 77-jährigen Beatrix Rosa auf. Auch diese Frau bedroht er und will sie würgen. Die Überfallene gibt ihm 1.000 Schilling (etwa 73 Euro) in einem Kuvert. Da lässt er von ihr ab und flüchtet. Beatrix Rosa ruft die Polizei, aber selbst die Suchhunde der Beamten finden keine Spur des brutalen Verbrechers. Nur das Sparbuch, das er im Treppenhaus verloren hat, bleibt zurück. Und das obligatorische Glas Wasser in der Wohnung. Aloisia S. wird ins Krankenhaus gebracht, während Beatrix Rosa eine sensationelle Aussage macht. Sie gibt an, dass der Mann schon einmal, nämlich vor etwa einem Monat, bei ihr gewesen sei. Damals hatte er behauptet, die Gasgeräte überprüfen zu müssen. Das passte genau zu dem gesuchten Frauenmörder, der die Stadt schon einige Zeit in Atem hält. Der Mörder verschaffte sich bei seinen Opfern immer wieder als Gas- oder Installationsfachmann Zutritt zu den Wohnungen. Auch die Personenbeschreibung, die Beatrix Rosa der Polizei gibt, deutet auf den unbekannten Frauenmörder hin: zirka 25 bis 30 Jahre alt, etwas korpulent, mit schwarzem, leicht gewelltem Haar.

Die Ermittler fragen sich, wo und vor allem wie der Täter an den Tatort gelangt ist. Eine Straßenbahn fährt um diese Uhrzeit keine mehr, und auch Autogeräusche haben die Zeugen keine vernommen. Laut Aussage des Vergewaltigungsopfers habe der Verbrecher ziemlich nach Alkohol gerochen. Die Beamten klappern daraufhin die Wirtshäuser, Pensionen und Hotels der Gegend ab. In einem kleinen Hotel erhalten sie den ersten Hinweis. Der Besitzer erkennt den Mann auf dem Phantombild wieder. Er nennt den Kriminalbeamten den Namen: Harald Sassak. Im nächsten Hotel, dem „Hotel Reiser“, sitzt der Frauenmörder seelenruhig bei einem Glas Wein. Der Kellner zeigt den Kriminalisten den gesuchten Mann, und sie nehmen ihn fest. Sofort wird er, noch im Hotel, Beatrix Rosa gegenübergestellt, die ihn als den falschen Gasmann identifiziert. Der 24-jährige Harald Sassak weiß, dass Leugnen zwecklos ist. Noch im Auto, auf dem Weg ins Sicherheitsbüro, gesteht er drei Morde.

Harald Sassak redet und redet. Sogar einen Komplizen, der bei einigen tödlichen Überfällen dabei war, gibt er preis. Der 29-jährige Johann Scharaditsch wird daraufhin verhaftet, und auch er gesteht alles. Harald Sassaks Redefluss ist ungebremst, er nennt vier weitere Komplizen. Zwei davon, nämlich Harald Sch. und Gerald P., beide aus Hietzing, werden ebenfalls verhaftet. Bei den Verhören wird den Kriminalisten auch schnell klar, warum Harald Sassak sich so gut mit Fachausdrücken auskannte. Er hatte dieses Handwerk gelernt; brachte immer gute Noten aus der Berufsschule mit, wie seine verzweifelten Eltern den Beamten später mitteilten. Sie hatten ja keine Ahnung, dass ihr Sohn auf die schiefe Bahn geraten war. Für sie ist klar, dass daran auch die Lebensgefährtin ihres Sohnes, nämlich Gertrude Sch., schuld ist. Nach seiner Installateurlehre hat er das Bundesheer absolviert. Danach wird er Pfleger im Altersheim Lainz, wo er zweimal an Hepatitis erkrankt. Zwischen 1966 und 1969 arbeitet Harald Sassak dort, er weiß also, wie man mit alten Leuten umgeht. Ein Umstand, der ihn bei seinen späteren Morden „hilfreich“ sein wird.

Bei seiner zweiten Gelbsuchterkrankung bringt er dem Dienstgeber keine ärztliche Bestätigung, da er sowieso im Lainzer Krankenhaus gelegen ist. Er meint, das würde reichen, stattdessen erhält er aber die Kündigung. Nach dieser Kündigung arbeitet Sassak kurze Zeit bei einem Zuckerbäcker. Doch dies vielen Wespen, die durch die süße Ware angelockt werden, machen ihm zu schaffen. Mindestens zehnmal am Tag sei er gestochen worden, sagt Sassak im Verhör. Nach dieser Beschäftigung ist Sassak keiner geregelten Arbeit mehr nachgegangen. Bei den Einvernahmen gibt er auch an, wie er auf den „Gaskassierer-Schmäh“ gekommen sei: „Installateur und Krankenpfleger, das hat irgendwie harmonisiert.“ Seinen ersten Überfall hat er begangen, nachdem ihn eine ältere Frau auf der Straße angesprochen hatte. Er geht mit ihr, um ihr Gasgerät zu reparieren. Die Frau gibt ihm 100 Schilling Trinkgeld. Da kommt ihm der Gedanke, sich auch das restliche Geld aus der Lade der Frau zu holen.

Harald Sassak hat leichtes Spiel mit den älteren Frauen. Sein molliges Aussehen trägt dazu bei – einem rundlichen Mann traut man schließlich nichts Böses zu. Dass er sich als Amtsperson ausgibt, öffnet ihm erst recht alle Türen. Kaum in der Wohnung, haut er hin, wenn er nicht bekommt, was er will – Geld und Schmuck, sonst gibt es brutale Schläge mit der Handkante. Vorerst begeht Sassak mit Hilfe seines Komplizen Johann Scharaditsch „nur“ brutale Raubüberfälle. Die 88-jährige Amalia Maxa aus Wien-Landstraße ist ihr erstes Raubopfer. Dann folgt die 83-jähriger Grete Kauer, die von den Tätern gewürgt und geknebelt wird. Ohne Beute ziehen die beiden Männer wieder ab. Aus den Raubüberfällen wird dann Raub mit tödlichem Ausgang. Das erste Mordopfer ist die 86 Jahre alte Eleonore Hauer (87). Bei der gebrechlichen Frau verschafft sich Sassak mit seinem üblichen „Gaskassierer-Schmäh“ Zutritt. Aber er kommt der Frau verdächtig vor, sie versucht deshalb zum geöffneten Fenster zu gelangen und um Hilfe zu rufen. Harald Sassak kommt ihr zuvor und bringt sie mit gezielten Handkantenschlägen zum Verstummen. Dann lässt er sein Opfer aber nicht am Boden liegen, sondern legt es ins Bett. Auch wenn Harald Sassak später immer wieder beteuert, dass er nie die Absicht hatte, seine Opfer zu töten, fällt es schwer – insbesondere angesichts des Falles Richard Langer -, daran zu glauben. Der Raubmord an dem 79-jährigen Mann (übrigens das einzige männliche Opfer Harald Sassaks) ist ganz untypisch für die sonst übliche Vorgehensweise von Sassak An einen Sessel gefesselt, wird der alte gebrechliche Mann grausam misshandelt, bevor er ermordet wird. An der Leiche Langers werden später von der Polizei 20 Rippenbrüche, eine Kehlkopfzertrümmerung und mehrere Rissquetschungen festgestellt.

Harald Sassak gibt bei den Verhören zum Fall Langer an, zu viel Alkohol getrunken zu haben und sich deshalb an nichts erinnern zu können. Aber die Schläge waren so wuchtig, dass selbst der nicht sonderlich intelligente Sassak trotz seiner Alkoholisierung hätten wissen müssen, dass sie tödlich sein würden. Auch bei den anderen Opfern waren Sassak und Scharaditsch nicht zimperlich: Rosa Schwarz, 66 Jahre alt; Josefa Fierlinger, 86 Jahre alt; Gabriele Hammer, 84 Jahre alt, sowie Aloisia Maschnark, 69 Jahre alt – sie alle starben durch Würgen und Niederschlagen.

Sein siebentes Opfer, die 88-jährige Maria Aberle aus Wien-Mariahilf, stirbt erst zehn Tage nach dem Überfall, als Sassak schon hinter Schloss und Riegel sitzt. Die Frau wird in ihrem Bett gefunden, der herbeigerufene Arzt stellt Herz- und Kreislaufstörungen fest. Harald Sassak hat die Frau, nachdem er sie mit Handkantenschlägen niedergestreckt hatte, behutsam ins Bett gelegt und zugedeckt. Deshalb schöpft auch niemand Verdacht, als die alte Frau so vorgefunden wird. Auch als der Nachbar auf eine leere Geldkassette aufmerksam macht, in der sich normalerweise mehrere tausend Schilling befunden haben, und die alte Frau von einem Überfall stammelt, nimmt das keiner ernst. Erst als Sassak die Tat, nach der ihn niemand gefragt hat, gesteht, ist klar, dass Maria Aberle keines natürlichen Todes gestorben ist.

Am 22. Jänner 1974 beginnt der Prozess gegen Harald Sassak. Das Verlesen der Anklageschrift dauert mehr als eine Stunde. Sassak werden sechs Raubmorde, elf Raubüberfälle und Vergewaltigungen zur Last gelegt und seinem Komplizen Scharaditsch ein Raubmord und mehrere Raubüberfälle. Beide bekennen sich im Sinne der Anklage schuldig, leugnen jedoch die Tötungsabsicht. Harald Sassak schildert, wie er Johann Scharaditsch kennen gelernt hat. Die beiden trafen in einer Likörstube aufeinander und hatten schon einiges getrunken. Da erzählt Sassak dem Mann, dass er keiner geregelten Arbeit mehr nachgehen würde. Er offenbart ihm des Weiteren seine Betrügereien und seinen „Gas-Trick“, mit dem er sich Zutritt zu den Wohnungen seiner Opfer verschaffte. Was er nie ausspricht, ist das Wort „Mord“ – für ihn war alles eine harte „Hacken“ (wienerischer Ausdruck für Verbrechen). Er sagt aus, wie es mit seinen Betrügereien begonnen hat, wie er zur Ablenkung ein Glas Wasser verlangte oder auf andere Weise versuchte, seine Opfer zu verwirren. Sieben Morde hat Harald Sassak gestanden, wie viele Menschen seinen tödlichen Händen entgangen sind, kann im Nachhinein niemand mehr sagen. Selbst in Niederösterreich hat er sich Opfer gesucht. So sind die 77-jährige Rentnerin Anna W. aus Mödling und der Pensionist Andreas R. nur knapp dem Tod entgangen.

Laut Gutachtern (Ärzten aus Lainz) leidet der Angeklagte an „Morbus Cushing, einer Drüsenerkrankung, die vor allem sexuelle Perversionen zur Folge haben kann“. 

Am 7. Februar 1974 wurde Harald Sassak wegen Raubmordes an Josefa Fierlinger, räuberischen Totschlags an Richard Langer, Aloisia Meschnark, Rosa Schwarz, Maria Aberle und Eleonore Hauer, sowie räuberischen Diebstahls und Raub in neun Fällen zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Sein Komplize Johann Scharaditsch wurde wegen Diebstahls, Raub in zwei Fällen und des räuberischen Diebstahls in zwei Fällen für schuldig befunden und zu 18 Jahren Haft verurteilt.

Harald Sassek erhebt keinen Einspruchgen das Urteil. Er sitzt noch heute in der Strafanstalt Stein ein.

Quellen: - Mord – Die spektakulärsten Mordfälle Österreichs (von Andreas & Regina Zeppelzauer) Ausgabe 2005 – S.82 – ISBN 3-85365-215-8 sowie AZ- Chronik vom Prozeß Januar und Februar 1974.

 


11. Der Fall – Kiyoshi Okubo

22 Jahre nach der Hinrichtung von KODAIRA YOSHIO jagte die japanische Polizei einen weiteren Serien-Lustmörder. Der war zwar weniger geschickt im Verwischen seiner Spuren als Kodaira, aber trotzdem gingen in den knapp zwei Monaten seiner „Karriere“ mindestens 127 sexuelle Belästigungen (einige Aufzeichnungen berichten von über 150), über ein Dutzend Vergewaltigungen sowie acht Morde auf sein Konto. Seine Festnahme ist gleichermaßen auf seine eigene Nachlässigkeit wie auf wirklich ausgezeichnete Ermittlungstätigkeit zurückzuführen.

Der am 17. Januar 1935 in Takasaki , Präfektur Gunma, geborene Kiyoshi Okubo war der dritte und jüngste Sohn eines Paares mit insgesamt acht Kindern. Seine Eltern überschütteten ihn geradezu mit Zuneigung und setzten dem Jungen keinerlei Grenzen. Einmal beschwerten sich Nachbarn, Okubo würde die Früchte von ihrem Persimonenbaum herunterholen, worauf Kiyoshis Mutter antwortete: „Hättet ihr eben diese Bäume dort nicht gepflanzt“.

Zu Hause wurde er verhätschelt, aber in der Schule neckte man ihn erbarmungslos wegen seines „westlichen“ Aussehens – das Resultat russischen Blutes in der Familie seiner Mutter. Okubo war äußerst undiszipliniert und ein Problemschüler, der ständig schlechte Noten bekam und sich zahlreiche Verwarnungen wegen seines ungehörigen Verhaltens einfing. Im Beurteilungsbogen der 6. Schulstufe stand, dass er sich „Übergeordneten gegenüber ungebührlich“ verhielt und „Zeichen von extremer Frühreife“ aufwies. Letzteres war eine Anspielung auf sein Verhalten gegenüber weiblichen Klassenkameraden, wie zum Beispiel das Flüstern von „Worten, die man nicht sagen soll“ im Beisein von Mädchen.

Im Sommer 1946 wurde der elfjährige Okubo dabei erwischt, wie er die vierjährige Tochter eines Nachbarn belästigte. Bekannte lagen gar nicht falsch, als sie ihn scherzhaft mit Tokyos berühmt-berüchtigtem Vergewaltigungs-Mörder verglichen und meinten, Okubo sei ein „kleiner Kodaira“. Neun Jahre später, im Juli 1955, vergewaltigte er eine 17jährige High School-Schülerin in Maebashi und wurde zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt. Die Strafe wurde jedoch bald in drei Jahre auf Bewährung umgewandelt. Bei seiner zweiten Verhandlung wegen Vergewaltigung, fünf Monate später, zeigte sich der Richter nicht mehr so nachsichtig, sondern verurteilte ihn zu drei Jahren im Gefängnis von Matsumoto.

Nach seiner Freilassung nahm der inzwischen 25jährige das Pseudonym „Watanabe Kyoshi“ an und gab sich als Student aus, während er sich auf die Jagd nach Mädchen vom College machte. Im Mai 1962 heiratete er und war bereits zweifacher Vater, als er im Februar 1967 erneut wegen Vergewaltigung zweier junger Frauen hinter Gitter wanderte. Ursprünglich zu viereinhalb Jahren verurteilt, wurde er am 2. März 1971 vorläufig entlassen. Zehn Tage danach kaufte er sich um 210.000 Yen jenen cremefarbenen Mazda Sedan, der schließlich zu seiner endgültigen Verhaftung und Verurteilung wegen mehrfachen Mordes führen sollte.

Okubos letzter Feldzug begann am 21. März und dauerte 64 Tage. Die Polizei war ihm die ganze Zeit über dicht auf den Fersen; überlebende Opfer konnten seinen Mazda und dessen Nummernschild beschreiben. Dennoch schaffte Okubo es, vor seiner Festnahme acht Menschenleben auszulöschen. Als erste musste am 31. März die 17jährige High School-Schülerin Tsuda Miyako daran glauben; ihr folgte zehn Tage später die ebenfalls 17 Jahre alte Kellnerin Oikawa Mieko. Ida Chieko, 19, wurde am 17. April ermordet, und die 17jährige Schülerin Kawabata Shigeko starb am darauf folgenden Tag. Der 27. April sollte der Todestag der Schülerin Sato Akemi, 17, werden. Kawabo Kazuyo, eine 18jährige Telefonistin, war die nächste (am 3. Mai). Sechs Tage später vergewaltigte und ermordete Okubo die 21jährige Takemura Reiko. Sein letztes Opfer, das ebenfalls 21jährige Hausmädchen Takahaschi Naoko, musste tags darauf, am 10. Mai, ihr Leben lassen.

Kiyoshi Okubo wird an einen seiner Tatorte geführt.

Okubo zeigte keinen besonderen Einfallsreichtum, was die Beseitigung der Leichen betraf: vier von ihnen vergrub er in einer an einen Industriepark nahe Takasaki City angrenzenden Grube; die restlichen Leichname lud er einfach auf einer Müllhalde am Land ab. Immer wieder wurde sein Mazda in der näheren Umgebung von Takasaki gesichtet, und so kam sein Festname am Abend des 14. Mai auch nicht überraschend. Bei ihm im Wagen saß ein Mädchen, dem Okubo Geld in die Hand drückte, mit den Worten: “Nimm Dir lieber ein Taxi“. Ursprünglich war er aufgrund einer Aussage wegen Entführung mit nachfolgendem Versuch, eine sittenwidrige Tat zu begehen, festgehalten worden, gestand allerdings bald sämtliche Verbrechen und führte die Polizei zu den Gräbern weiterer Opfer. Bei seinem Prozess wegen achtfacher Entführung und achtfachen Mordes erzählte Okubo dem Gericht folgendes: „Die Polizei ist schuld daran, dass ich zu so einer Bestie geworden bin. Während ihrer Ermittlungen zu den zwei früheren Fällen, in die ich verwickelt war, haben sie mich sehr schlecht behandelt. Ihre Bestrafung war so hart, dass ich dadurch meine gesamte Menschlichkeit verlor. Ich wurde zum Rebell gegen die Autorität.“

Auf die Frage nach eventuellen Schlusskommentaren zu seiner Situation antwortete er: „Wenn ich wiedergeboren werden könnte, dann als Unkraut. Eine Frau hat mir einmal gesagt, ganz gleich, was man gegen Unkraut unternimmt, es lässt sich nicht ausrotten. So ein Leben wünsch´ ich mir im nächsten Leben.“

Nach der Verkündung des Todesurteils am 22. Februar 1973 verbrachte Okubo fast drei Jahre im Kosuge-Gefängsnis in Tokyo und legte mehrmals Berufung gegen sein Urteil ein. Die Berufungen wurden abgewiesen und Okubo schließlich am 23. Januar 1976 – 6 Tage nach seinem 41. Geburtstag – erhängt.

Okubos Opfer:

  • Miyako Tsuda, 17
  • Mieko Oikawa, 17
  • Chieko Ida, 19
  • Seiko Kawabata, 17
  • Akemi Sato, 16
  • Kazuyo Kawaho, 18
  • Reiko Takemura, 21
  • Naoko Takanohashi, 21

Quellen: - Die große Enzyklopädie der Serienmörder (von Michael Newton) 2. Auflage 2005 - S.293 – ISBN 3-85365-189-5 sowie Daten und Bildergänzungen aus erichs -kriminalarchiv.

 

 

12. Der Fall - Walter Seifert

Der psychisch kranke Walter Seifert drang am 11. Juni 1964 kurz nach 9.00 Uhr in das Schulgelände der Katholischen Volksschule in Köln-Volkhoven ein. Mit einem selbst gebastelten Flammenwerfer und einer Lanze griff er Schülerinnen und Lehrerinnen an.  

Zum Zeitpunkt des Anschlages waren 8 Lehrkräfte und etwa 380 Kinder in der Schule. 28 Kinder wurden schwer verletzt, 8 von ihnen starben an ihren Verletzungen. Der Attentäter tötete 2 Lehrerinnen; 2 weitere Lehrerinnen wurden schwer verletzt.

Oberbürgermeister Theo Burauen. 

Im Vordergrund die Mordwerkzeuge.     


 

Zur Katholischen Volkschule gehörten neben einem Hauptgebäude noch drei Holzpavillons, in denen sechs Klassenzimmer untergebracht waren. Diese Pavillons standen auf dem Schulhof. Kurz vor der großen Pause betrat Walter Seifert das Schulgelände und versperrte das kleinere Schultor mit einem Holzkeil.

In einer Ecke des Schulhofes erteilte die Lehrerin Anna Langohr gerade einer Gruppe von Mädchen Sportunterricht. Seifert lief zuerst zum vierklassigen Pavillon. Er warf mit der Eisenschleuder die Scheiben ein und richtete den Feuerstrahl von außen durch die Fenster in die Klassenräume. Die Holzklassenräume und die Kleider der Kinder fingen sofort Feuer. Die Lehrerin Gertrud Bollenrath konnte bei einigen Kindern die Flammen ersticken. Dann lief sie selber auf den Schulhof und stellte sich dem Amokläufer in den Weg. Seifert stach sie mit der Lanze nieder. Inzwischen waren die Kinder aus dem Pavillon auf den Hof gelaufen und liefen - unter Schock stehend - schreiend mit teilweise brennenden Kleidern durcheinander. Seifert richtete gezielt den Flammenwerfer auf die Kinder. Auch die Turngruppe griff er an. Hier stellte sich ihm die Lehrerin Frau Langohr in den Weg, die er mit einem Feuerstrahl lebensgefährlich verletzte. Von hier aus stürmte er zum gegenüberliegenden Pavillon. Dort versuchten die Lehrerinnen Kuhr und Kunz die Flügeltüren zuzuhalten. Doch Walter Seifert war stärker und riss eine der Türen aus den Rahmen. Dabei verlor Ursula Kuhr das Gleichgewicht und fiel hin. Seifert stach mit der Lanze mehrmals auf die am Boden liegende Lehrerin ein. Schließlich flüchtete Seifert auf ein Feld, wo er später von der Polizei gestellt wurde. Inzwischen hatten Männer von der Müllabfuhr das Tor aufgebrochen und löschten die Kinder mit Decken und Kleidern. Sie hielten vorbeifahrende Autos ans, die die ersten Kinder in das Heilig-Geist-Krankenhaus brachten. Zwischenzeitlich eingetroffene Fahrzeuge der Feuerwehr, des Malteser Hilfsdienstes und der Bundeswehr brachten die übrigen verletzten Kinder und die Lehrerinnen in die Universitätsklinik Lindenburg, das Heilig-Geist-Krankenhaus, das Kinderkrankenhaus Amsterdamer Straße und das Vinzenzkrankenhaus in Nippes.

Der Weg des Mörders: 1. Turnende Mädchen mit Frau Langohr / 2. 4. Schuljahr mit Frau Willmes / 3. 5./6. Schuljahr mit Frl. Schweden / 4. Fr. Bollenrath erstochen / 5. Frau Kuhr erstochen / 6. Fluchtweg

 
Klassenzimmer von Frl. Schweden nach dem Attentat

Die Krankenhäuser wurden mit den modernsten Geräten zur Behandlung von Hautverbrennungen ausgerüstet. Die Kölner Ärzte und hinzugezogenen Spezialisten kämpften wochenlang um das Leben der Kinder, die zum Teil Verbrennungen bis zu 90 Prozent hatten. Dorothea Binner, Renate Fühlen, Ingeborg Hahn, Ruth Hoffmann, Klara Kröger, Stephan Lischka, Karin Reinhold und Rosel Röhrig erlagen jedoch ihren schweren Verletzungen. Sie wurden auf dem Friedhof Weiler beigesetzt. 1969 wurde neben ihren Gräbern ein Denkmal aufgestellt - eine Säule, an der Flammen Blätter umzüngeln.

Die übrigen schwer verletzten Kinder mußten sich noch monatelangen, schmerzhaften Behandlungen unterziehen, die nicht verhindern konnten, daß neben Brandmalen physische und psychische Folgeschäden zurückblieben.

Die 24jährige Lehrerin Ursula Kuhr starb noch auf dem Schulhof. Nach ihr wurde 1965 die katholische Volksschule in Köln-Heimersdorf, Volkhovener Weg, benannt. Die 62 jährige Lehrerin Gertrud Bollenrath erlag kurz nach 13.00 Uhr ihren Verletzungen im Heilig-Geist-Krankenhaus. Nach ihr wurde 1986 die Sonderschule am Fühlinger Weg benannt.

Der Attentäter Walter Seifert hatte auf der Flucht eine Kapsel mit dem Pflanzengift E 605 geschluckt. Er starb abends in der Lindenburg.

Über das Motiv der Tat sprach Dr. Manfred Gundlach, Leiter der Mordkommission: „Der Mann wollte mit einer Demonstrativtat die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich lenken. Seifert war wegen einer Tuberkuloseerkrankung seit Jahren arbeitsunfähig gewesen. Er hatte vergeblich versucht, eine Kriegsrente geltend zu machen. Er schrieb mehrere verworrene Briefe an den Gesundheitsdezernenten, den Oberstadtdirektor und den Regierungspräsidenten, in denen er sich beklagte, von den Amtsärzten ungerecht behandelt worden zu sein. Seiferts letzte Worte sollen gewesen sein: „Der Obermedizinalrat ... wollte mich töten. Das ist die Rache dafür.“ Jahre zuvor war seine Frau im Kindbett gestorben. Dies gilt als mögliches Motiv, warum er sich für seine Rache die Kinder der Volksschule Volkhoven ausgesucht hatte. Mehrere Amtsärzte hatten ihm schizophrene Effekte bescheinigt. Er galt jedoch nicht als gewalttätig.     

16. Juni 1964 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Trauerfeierlichkeiten für Fr. Bollenrath und Frau Kuhr. Links nach rechts: Beige, Giesberts, Oberstadtdirektor Dr. Adenauer, Bürgermeister Dr. Lemmens, Kultusminister Prof. Mikat, Weihbischof Dr. Frotz, Schulrätin Dr. Neumann, Angehörige der Familien Kuhr-Erwen und Bollenrath

Die Tat hat weit über Köln hinaus Entsetzen und eine große Hilfswelle ausgelöst. Menschen aus aller Welt spendeten 850.000 DM für die verletzten Kinder und deren Angehörige. Wenige Tagen nach dieser schlimmen Tat wurden die Schulbaracken von Volkhoven nach einem Ratsbeschluß abgerissen. Sie sollten nicht länger an dieses grausige Geschehen erinnern.

Quellen: - Spiegel online vom 11. Juni 2004 (von Manfred Böcker und Jan Friedmann) 

 

 

13. Der Fall - Max Gufler

 Auch Männer töteten mit Gift in Getränken. Giftmorde sind in der jüngsten österreichischen Kriminalgeschichte eher selten. Und nicht nur Frauen töten mit chemischen Substanzen. Einer der bekanntesten Serienmörder mit Gift in der Zweiten Republik war der 1910 geborene Max Gufler.

Über die Kindheit des Österreichers Max Gufler ist so viel bekannt, dass er durch die Folgen einer schweren Schädelverletzung, die er im Alter von neun Jahren bei einem Unfall erlitten hatte, immer wieder von unberechenbaren Gewaltsausbrüchen heimgesucht wurde. Im Zweiten Weltkrieg wurde er als Ambulanzfahrer der Wehrmacht bei Fronteinsätzen erneut durch Granatsplitter im Kopfbereich verletzt. Sein dadurch beeinträchtigter körperlicher und mentaler Zustand könnte letztlich eine Erklärung dafür liefern, warum aus ihm ein launenhafter Gewalttäter und schließlich der umtriebigste Serienmörder der österreichischen Nachkriegsgeschichte wurde.


Nach dem Zweiten Weltkrieg war er in der niederösterreichischen Stadt St. Pölten als Buchhändler tätig, bis er im Jahr 1951 die Tochter eines Trafikanten kennen lernte. Im Kiosk seines Schwiegervaters bot er seinen Kunden verbotene pornografische Fotos an, wofür er und der Kioskbesitzer verhaftet wurden.  

Kaum aus der Haft entlassen, verübte Gufler seinen ersten Mord an der Prostituierten Emilie Meystrzik (50), die im März 1952 in Wien aufgefunden wurde. Gufler, der inzwischen als Staubsaugervertreter arbeitete, entwickelte sich in den folgenden Jahren zu einem äußerst gerissenen Heiratsschwindler, der Frauen die Ehe versprach und sie tötete, sobald es ihm gelungen war, an ihr Geld zu kommen. Gufler hatte in Wien, in Rossatz, Kirchdorf an der Mur und in Weißenkirchen zwischen März 1952 und Oktober 1958 vier Frauen durch Verabreichung des hochwirksamen Schlafmittels „Somnifen“ in Getränken ermordet. Er lud seine Opfer, darunter Josefine Kamleitner (45), Julie Naß (48) und Maria Robas (47) zu einer Hochzeitsreise ein und betäubte sie dann mit Kaffee, der mit „Somnifen“ versetzt war. Die bewusstlosen Opfer warf er unbekleidet in Seen, um das Verbrechen wie Selbsttötungen aussehen zu lassen. Zusätzlich hatte Gufler gegen Karl Kovaricek im Jahr 1951 einen Schuss aus einer Pistole abgefeuert und am 23. Oktober 1957 Richard Wagner ein mit Somnifen vermischtes Getränk verabreicht und den Bewusstlosen im Tullnerfeld mit seinem Auto niedergestoßen und überfahren. Wagner überlebte.

Das vergiftete Getränkesortiment von Gufler

Gufler wurde am 31. Oktober 1958 verhaftet und am 5. Mai 1961 wegen vierfachen Mordes und zweifachen Mordversuches zu lebenslanger Haft verurteilt. Obwohl er die Taten immer bestritten hatte, nahm er das Urteil an. Gufler starb am 9. August 1966 im Alter von 56 Jahren in der Strafanstalt Stein an Magenkrebs.

Aber nicht nur Schlafmittel auf Barbituratbasis (Somnifen, Veronal), sondern auch Arsen, Thallium und Strychnin sowie das das Pflanzenschutzmittel E 605 gehören zu den „beliebten“ Mitteln von Giftattentätern. 

Quellen : - OÖ Nachrichten vom 18.02.2008

 

 

14. Der Fall – Patrick Wayne Kearney

Am 5. Juli 1977 gaben die Behörden von Riverside, Kalifornien, die Geständnisse von zwei männlichen Verdächtigen bekannt, die zugaben, eine grässliche Serie von „Müllsack“-Morden begangen zu haben. Man nahm an, dass seit 1973 fünfzehn Opfer in fünf verschiedenen Bezirken auf ihr Konto gingen. Die Verdächtigen, Patrick Kearney und David Douglas Hill, wurden nur in zwei Fällen angeklagt – beide Opfer waren im März 1977 getötet worden -, aber am selben Tag führte Kearney die Ermittler zu sechs angeblichen Leichen-Ablageplätzen im Imperial County. Das Beweismaterial, das in Kearneys Haus gefunden worden war, in dem Hill als Liebhaber residierte, beinhaltete Fasern, die zu jenem passten, die man an verschiedenen Leichen gefunden hatte, sowie eine blutige Bügelsäge, die zur Zerstückelung bestimmter Leichen verwendet worden war. 

Der kalifornische „Müllsack“-Fall begann offiziell am 13. April 1975 als die verstümmelten Überreste des 21-jährigen Albert Rivera nahe San Juan Capistrano entdeckt wurden. Im November wurden fünf weitere Leichen in Los Angeles, Orange, Riverside und San Diego gefunden. Die Entdeckung von zwei weiteren Opfern im März 1977 hob die Leichenzahl auf acht an. Gleichzeitig hatte die Polizei ein Muster in den Morden erkannt. Alle identifizierten Opfer waren schwul gewesen, jedes wurde nackt aufgefunden, und jedem war mit derselben Waffe in den Kopf geschossen worden. Einige von ihnen waren zerstückelt oder anderweitig verstümmelt und ihre sterblichen Überreste in identische Plastikmüllbeutel gepackt worden. Das letzte Opfer war der siebzehn Jahre alte John LaMay, der am 13. März zuletzt von seinen Eltern lebend gesehen wurde, als er das Haus verließ, um einen Freund namens „Dave“ zu besuchen. Die Polizei nahm den Fall fünf Tage später auf, nachdem LaMays zerstückelte Überreste neben einer Bundesstraße südlich von Corona gefunden worden waren. Freunde des Opfers identifizierten „Dave“ als David Hill und versorgten die Kriminalisten mit seiner Adresse. Für Hill und seinen Mitbewohner wurde Haftbefehl erteilt, aber das Liebespaar blieb bis zum 1. Juli auf freiem Fuß, als sie das Büro des Sheriffs von Riverside County betraten, auf die Fahndungsplakate der Wand zeigten und lächelnd verkündeten: „Das sind wir“.

Als High School-Abbrecher aus Lubbock, Texas, trat David Hill 1960 dem Militär bei, von dem er aufgrund einer Diagnose über eine nicht näher beschriebene Persönlichkeitsstörung bald entlassen wurde (möglicherweise in Zusammenhang mit seiner Homosexualität). Zurück in Lubbock heiratete er eine „Flamme“ aus der High School, aber die Romanze war nur von kurzer Dauer. 1962 traf er Patrick Kearney, der von der Luftwaffe aus in Texas stationiert war; die Anziehungskraft war gegenseitig. Hill ließ sich 1966 von seiner Frau scheiden und übersiedelte ein Jahr später mit Kearney nach Kaliforniern. Sie lebten zusammen in Culver City, einer Vorstadt von Los Angeles, als die lange Serie von Morden begann. (Das erste Opfer, bekannt als „George“, wurde im September 1968 hinter Kearney Zweifamilienhaus in Culver City verscharrt; die Ermittler, die den Anleitungen es Mörders folgten, gruben das Skelett im Juli 1977 aus.)

Am 14. Juli 1977 wurde Patrick Kearney formell in zwei Mordfällen angeklagt, einer davon war jener an John LaMay. David Hill wurde am selben Tag entlassen, man ließ die Anklagen gegen ihn fallen, weil Kearney die volle Verantwortung für die Morde auf sich genommen und der Polizei erzählt hatte, er hätte getötet, weil „es ihn erregte und ihm ein Gefühl der Dominanz gab“. Am 15. Juli hatte Kearney Geständnisse in 28 Mordfällen unterzeichnet, von denen 12 Fälle von der Polizei bestätigt wurden. Am 21. Dezember bekannte er sich in 3 Fällen von schwerem Mord für schuldig und bekam eine lebenslange Haftstrafe.

Die Anklage währte bis ins neue Jahr, in dem Kearney im Februar 1978 in weiteren 18 Mordfällen angezeigt wurde. 9 dieser Anklagen bezogen sich auf das erste Dutzend Opfer in Kearneys Geständnis; unter den übrigen waren zwei Kinder im Alter von 5 und 8 Jahren, gemeinsam mit 4 Opfern, deren Leichen nie mehr gefunden wurden. Am 21. Februar bekannte sich Kearney in allen Anklagepunkten für schuldig und erhielt ein weiteres Mal lebenslänglich. Wenn seine ursprünglichen Geständnisse der Wahrheit entsprachen, bleiben zumindest 7 Opfer bis zum heutigen Tag unidentifiziert.

Quellen: -Die große Enzyklopädie der Serienmörder (von Michael Newton), 2. Auflage 2005, Seite 204 – ISBN 3-85365-189-5

 

 

15. Der Fall - Richard Trenton Chase  

(Der "Vampire Killer of Sacramento")


           


 

Name:Richard Trenton Chase
alias:Vampire Killer of Sacramento
Geburtsdatum:23. Mai 1950
Geburtsort:  Santa Clara County, CA
Todesdatum:26. Dezember 1980
Ort:  St. Quentin
Todesursache:Selbstmord durch eine Überdosis Antidepressiva.
Tatort:Sacramento, CA
Zeitraum der Taten: 1977 - 1978
Taten angeklagt:6
Taten verurteilt:6
Taten gestanden: 
Taten verdächtigt:6
Opfer:...unterschiedlichen Alters, Geschlechtes und ethnischer Herkunft.
Tatumstände:Chase betrat einfach die Häuser und tötete die anwesenden Personen. An einigen vollzog er Kannibalismus.   
Tatmotiv:Massive geistige und psychische Störungen. Chase glaubte, ein Nazi-Syndikat hätte ihn mit einem Virus infiziert, der sein eigenes Blut austrocknen ließ und deshalb brauche er frisches, flüssiges Blut anderer Menschen.
Verhaftung:29. Dezember 1978
Urteil:...wegen Mordes in sechs Fällen zum Tode auf dem elektrischen Stuhl verurteilt.
Haftanstalt:San Quentin

 

Er folgte immer dem gleichen Muster:

  • Überprüfung, ob die Haustür verschlossen war
  • Erschießen der Opfer
  • Entnahme der inneren Organe
  • Das Trinken des Blutes

Chase begann schon in frühester Kindheit, Tiere zu quälen und zu töten. Bereits 1976 war er in stationärer psychiatrischer Behandlung gewesen- er hatte sich Kaninchenblut injiziert und Vögeln den Kopf abgebissen- aus der er aber bereits 1977 wieder entlassen worden war, weil sich sein Geisteszustand angeblich gebessert hatte. Er behauptete, ein Nazi-Syndikat würde seit der High-School versuchen, sein Blut in Pulver zu verwandeln und er bräuchte das Blut anderer Lebewesen, um selbst am Leben zu bleiben. Obwohl ihm ein psychiatrisches Gutachten schizophrene Paranoia bescheinigte, gelang es der Staatsanwaltschaft, Chase für schuldzurechnungsfähig in sechs Mordfällen zu erklären. Chase wurde zum Tode verurteilt und nach St. Quentin überstellt, wo er kurz nach Weihnachten 1980 mit einer Überdosis Antidepressiva, die ihm der Gefängnispsychiater verschrieben und welche Chase über einen gewissen Zeitraum gesammelt hatte, Selbstmord beging.
Richard Trenton Chase wuchs, wie viele andere auch, in keinem liebevollen Haushalt auf. Die Regeln wurden erzwungen und Chase wurde oft von seinem Vater geprügelt. Zwei von drei Merkmalen, die in einem Kind die Ursachen festlegen können, dass es sich später zu einem Serienkiller entwickeln könnte, trafen auf Chase zu.
Als junger Mann verstümmelte er Tiere und legte Feuer. Er begann im Alter von 10 Jahren, Katzen aus der Nachbarschaft zu töten und im Alter von 15 Jahren war er bereits alkohol- und drogenabhängig. Während seiner Pubertät geriet er mehrfach wegen seines Verhaltens in Schwierigkeiten, aber er zeigte niemals eine Form von Reue oder schlechtem Gewissen.
Chase hatte während der High School mehrfach Dates mit Mädchen, doch da er Erektionsstörungen hatte, hielten die Beziehungen nie sehr lange. Dies wurde zu einem so großen Problem für ihn, dass er im alte von 18 Jahren einen Psychiater aufsuchte, der ihm helfen sollte, diese Störung zu beheben. Der Psychiater stellte die Diagonse, die Ursache von Chases Impotenz sei unterdrückter Zorn. Besessen von der Überzeugung, daß etwas mit ihm nicht stimmte, suchte Chase oft die Notaufnahme der Krankenhäuser auf und erklärte, er habe medizinische Probleme. Einmal betrat er eine Unfallstation und berichtete, er suche nach einer Person, die seine Lungenarterie gestohlen habe. Ein anderes Mal behauptete er, seine Knochen würden an seinem Hinterkopf herauswachsen, sein Magen würde sich falsch herum in seinem Körper befinden oder sein Herz würde bei diversen Gelegenheiten einfach aufhören, zu schlagen.
 Ein anderer Psychiater diagonstizierte bei Chase paranoide Schizophrenie, allerdings nahm er an, dass die Ursache des Problemes auf einer Form von Psychose beruhte, verursacht durch den Drogenmissbrauch. Der Psychiater ordnete eine 72- stündige Beobachtung an, empfahl aber, diese Untersuchung über einen längeren Zeitraum durchzuführen. Allerdings wurde Chase nicht zu dieser Untersuchung gezwungen, es wurde ihm freigestellt, nach den ersten 72 Stunden zu gehen, wann immer er es wünschte. Nach einer Weile wurde er freigestellt und nach Hause geschickt.

Kurz darauf begann Chase erneut, Tiere zu quälen und zu töten. Doch 1977 gelangte er zu der Überzeugung, das tierische Blut sei nicht mehr ausreichend, um die Pulverisierung seines eigenen Blutes aufzuhalten und er verlegte sich auf menschliche Opfer.

 

Die Opfer:

Ambrose Griffin

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Geburtsdatum/ Alter:     51 Jahre
Ort des Verschwindens:    
(Wahrscheinlicher) Tat-/ Auffindezeitpunkt:     29. Dezember 1977
(Wahrscheinlicher) Tat-/Auffindeort:     Ambrose Griffin wurde vor seinem Haus in Sacramento, CA erschossen.
Todesursache:     erschießen
 Tatumstände:     

Die Tötung des 51- jährigen Ingenieurs war Chase's erster bekannter Mord. Der Ehemann und Vater von zwei Söhnen war gerade mit seiner Frau vom Einkaufen zurückgekehrt. Ambrose Griffin war seiner Frau mit zwei Einkaufstüten zur Tür gefolgt und wollte gerade zum Auto zurückgehen, als er getötet wurde. Seine Frau gab an, ihr Mann hätte noch irgendetwas geschrien, dann hätte sie zwei "knallende" Geräusche vernommen, aber nicht weiter darüber nachgedacht, bis ihr Gatte, der sich gerade wieder zu ihr umgewandt hatte, neben ihr zu Boden fiel. Diese Mord- Methode ist üblicherweise als "Drive- by- Shooting" bekannt. Sie wird hautptsächlich in den größeren Städten von rivalisierenden Banden angewendet, die ihre Gegner aus einem fahrenden Auto heraus erschießen.
 


Teresa "Terry" Wallin

 Kein Bild vorhanden

Geburtsdatum/ Alter:     22 Jahre
Ort des Verschwindens:    
(Wahrscheinlicher) Tat-/ Auffindezeitpunkt:     23. Januar 1978
(Wahrscheinlicher) Tat-/Auffindeort:     Das Haus der Familie Wallin in Sacramento, CA
Todesursache:     erschießen
 Tatumstände:     

Teresa war ein junges Mädchen und gerade im dritten Monat schwanger. Sie wollte einfach nur ihren freien Tag zu Hause verbringen. Chase wählte sie nur aus dem Grund als Opfer aus, weil ihre Tür nicht verriegelt war. Bevor er das Haus betrat, warf Chase noch eine Gewehrkugel Kaliber .22 in ihren Briefkasten. Als er die Tür öffnete und Teresa fand, wollte sie gerade den Müll hinausbringen. Als sie Chase sah, fiel ihr der Müllbeutel aus der Hand und sie hob abwehrend ihre Arme. Die erste Gewehrkugel durchschlug Teresa's Handfläche, lief durch den Arm, trat am Ellenbogen wieder aus und streifte ihren Hals. Die zweite Kugel traf sie genau in ihren Kopf. Als sie fiel, kniete Richard sich hin und feuerte die letze Kugel in eine ihrer Schläfen. Chase schleppte Terry's Körper in ihr Schlafzimmer und holte ein Messer und einen leeren Joghurtbecher aus der Küche, aus welchem er ihr Blut trank. Als David, Teresas Ehemann, am Abend nach Hause kam, fand er seine Frau direkt hinter der Tür, das Sweatshirt war hochgeschoben und die Hose und Unterwäsche hing um ihre Knöchel. Teresas linke Brustwarze war abgeschnitten, ihr Torso direkt unterhalb ihres Brustbeins aufgeschlitzt und Därme und Milz herausgenommen worden. Sie war zahlreiche Male in die Scheidenwand, die Leber, die Lungenflügel und in ihre linke Brust gestochen worden. Um seine Spur zu verwischen, wollte Chase ein Sexualdelikt vortäuschen.


Daniel Meredith

 Kein Bild vorhanden


Geburtsdatum/ Alter:     51 Jahre
Ort des Verschwindens:    
(Wahrscheinlicher) Tat-/ Auffindezeitpunkt:     27. Januar 1978
(Wahrscheinlicher) Tat-/Auffindeort:     Evelyn Miroth's Haus in Sacramento, CA
Todesursache:     erschießen
 Tatumstände:    

Daniel Meredith, der Freund von Evelyn Miroth, war das erste Opfer, das Chase im Haus der Miroths hinterließ. Eine Meile vom Haus der Wallins entfernt passte Evelyn Miroth auf ihren 20 Monate alten Neffen David Ferreira auf, als ihr Freund Dan Meredith zu Besuch kam. Um die Uhrzeit, als sie gerade Evelyn's Sohn Jason zur Schule schicken wollten, betrat Chase das Haus. Als Erstes traf er in der Eingangshalle auf Daniel Meredith. Er starb vermutlich an einem schnellen Schuß in den Kopf.
 


Evelyn Miroth

 Geburtsdatum/ Alter:     38 Jahre
Ort des Verschwindens:    
(Wahrscheinlicher) Tat-/ Auffindezeitpunkt:     27. Januar 1978
(Wahrscheinlicher) Tat-/Auffindeort:     Evelyn Miroth's Haus in Sacramento, CA
Todesursache:     erschießen
 Tatumstände:     

Evelyns Körper war nicht so unberührt. Als die Polizei sie fand, lag sie nackt auf ihrem Bett, die Beine gespreizt wie bei Teresa Wallin. Evelyn war, wie Daniel, durch einen Kopfschuss getötet worden und ihre Eingeweide waren durch einen Schnitt in den Unterleib herausgenommen worden. Es wurde angenommen, daß Evelyn ein Bad genommen hatte, als Chase sie fand. Er schleppte sie zum Bett, vergewaltigte sie anal, stach drei Mal vollständig durch den Anus bis zu ihrer Gebärmutter, schnitt mehrmals in ihren Hals und versuchte, eines ihrer Augen herauszuschneiden. Wie bei Teresa hatte Chase irgendeine Art Behälter verwendet, um das Blut aufzufangen und zu trinken. Als Evelyns Körper überprüft wurde, wurde eine große Menge Samen in ihrem Rektum gefunden.


Jason Miroth

 Geburtsdatum/ Alter:     6 Jahre
Ort des Verschwindens:    
(Wahrscheinlicher) Tat-/ Auffindezeitpunkt:     27. Januar 1978
(Wahrscheinlicher) Tat-/Auffindeort:     Evelyn Miroth's Haus in Sacramento, CA
Todesursache:     erschießen
 Tatumstände:     

Jason, der Sohn von Evelyn Miroth, wurde ebenfalls getötet. Seine Leiche wurde auf der anderen Seite des Bettes gefunden. Chase hatte dem kleinen Jungen zwei Mal aus kurzer Distanz in den Kopf geschossen.
 


David Ferreira

 Geburtsdatum/ Alter:     20 Monate
Ort des Verschwindens:     Das Haus von Evelyn Miroth in Sacramento, CA
(Wahrscheinlicher) Tat-/ Auffindezeitpunkt:     27. Januar 1978/ 24. März 1977
(Wahrscheinlicher) Tat-/Auffindeort:     Chases Appartement in Sacramento, CA
Todesursache:     erschießen
 Tatumstände:     

Chase erschoss den kleinen David wohl bereits in seinem Bettchen bei seiner Tante, Evelyn Miroth. Nachdem Chase das Kleinkind getötet hatte, nahm er die Leiche mit zu sich nach Hause, indem er einfach den Wagen von Daniel Meredith benutzte, und verzehrte einige der inneren Organe.

Sonstiges:
Ein besonders tragischer Aspekt ergab sich aus der Antwort auf die Frage, nach welchem System sich Chase seine Opfer gesucht hätte und weshalb er gerade diese Häuser betreten habe. Er antwortete: "Die Türen standen offen. Wenn sie verschlossen gewesen wären, hätte ich die Häuser nicht betreten. Verschlossene Türen bedeuten, dass man nicht willkommen ist." Die Tatsache, dass es so einfach gewesen wäre, Chase zu entkommen, verleiht diesem Fall noch ein zusätzliches Horrorimage.

Quellen: - Robert K. Ressler, Tom Shachtman – Ich jagte Hannibal Lecter, Heyne 1993, ISBN 3-453-06432-1 und - Crime Libary und Wikipedia

 

 

 

 

 

 






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